Robert Southey

1774-1843                     Großbritannien

 

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In Übertragungen von

ZaunköniG

 

 

 

Winter

 

Wie fest die Bilder vom verhärmten Winter sitzen;
wie auf den Apfelbäumen Flechten, grau und hart,
Der alte Mann mit aufgerauhtem langen Bart
mit blauen Lippen, Eis an seiner Nasenspitze.

 

Vermummt bis zur Unkenntlichkeit geht er den Weg,

schleppt sich allein durch Schnee- und Graupeltreiben.

Denk dir den alten Winter, nah am Ofen bleibend,
im Ohrensessel, eine Decke umgelegt:

Ein Mann, der sich am Weihnachtsglück der Kinder freut;
von ihnen eng umringt tun seine Lippen kund
manch Spukgeschichte, kleine Scherze eingestreut.

 

Bald unterbricht er seine Schauermärchen und

Greift einen Scheit, um nun die schwache Glut zu wecken,

und läßt sich dann das dunkelblonde Altbier schmecken.

 

 

 

 

An eine Gans

 

Hat dich die Ebene genährt zuvor,

schlappst dort mit deinen Füßen, platt sind beide,

Ob du nun watschelst übers Hochlandmoor,

ob du auch Zuflucht findest im Getreide

 

vor schlauen Füchsen oder flinken Dieben,
Ob wohl ein Advokat den Kiel geführt,
der Dynastien in den Ruin getrieben;
ein schmachtender Poet, so zart berührt,

das harte Herz beklagend mancher Frau.
Sind deine weißen Schwingen von der Qual
Der Mägde, Staub zu wischen, auch schon grau;
Entschlafene! Es ist mir ganz egal.

Doch weiß ich ganz bestimmt: Du schmecktest fein,
Gewürzt mit Salbei, Zwiebeln, dazu Wein.