Archibald Lampman
1861-1899 Canada
In Nachdichtungen von
ZaunköniG
Die
Frösche
1
Ihr atmet Weisheit ohne lange Suche,
ihr plumpen Träumer; - hoch die Stimme gellt.
Flötist vom Land, wo Schönheit nicht viel gilt
und Frost ist ein vergessener Besucher.
Ihr Murmler, die man
gern in Ruhe lässt
für'n guten Tag, der
immer gleich vergeht,
Momente wie Äonen, wenn schon steht
die Sonne auf dem halben Weg zum West.
Oft schien es mir, war mir dein Laut zugegen
mit halb geschlossnen
Augen, es kann kaum
je anders sein, wenn Erde ihre Wege
sucht in des Menschen Herz und innern Traum.
Im Alltagsstress macht deine Ruhe stark,
gibst du dem Leben Seele, wenn du quakst.
2
In
dieses Frühlings stummen Überschwang
kann
man so leicht auf neue Hoffnung bauen,
und
Mutter Erde sinnt mit straffen Brauen
über
das Leben nach, und stundenlang,
wenn
Liebe soll zu Mutterschaften reifen,
dann
wie ein Flötenklang im Wechselspiel
pfeifts
ruhig-sanft, mal laut. - Es tönt so viel:
Aus
jedem Baum hört man euch kräftig pfeifen.
Die
Knospen schwellen unterm ernsten Wald.
Die
Blumengeister wachen auf in allen
vergrabenen
Geschichten und schon bald
lauscht
jede Blüte, bis sie wieder fallen,
die
zarten Lenzschönheiten, duftbetaut:
die
Anemone und das Knabenkraut.
3
Den
ganzen Tag, wo immer Tümpel seien,
steht
in den Wiesen, wie im Traum, erfreut
die
Luft. Sie steht dort lange -wie vertäut
in
einer großen Mittags-Träumerei,
wo
sich die Vogelschar des Lebens freut
im
stillen Wald, die Sonnenstrahlen schauen
durch
warm-luzide Schatten auf die braunen
Gewässer,
in die sich das Laub verstreut.
Wo
sich Geflüster in die Auen legen,
und
drängen in die feuchten Marschen vor,
voll
von den Wundern ihres eignen Segen,
schmiegt
es sich schlafend in das leise Rohr.
Sie
murmelten bewegungslos und sacht
verträumten
Blickes, jenseits Tag und Nacht.