fl. 1770 – 1798 Großbritannien
In Übersetzungen von
In Tintern Abbey
Der Fuß verweilt auf dieser Flur ergriffen,
zögernd, ob er hier ein Wunder wähne,
wo deine Blicke dunke Wälder treffen.
Ah! Raste und betrachte diese Scene.
Von Efeu sind die Pfeiler rings umfangen,
heiliger Ort, von Heiligen betreten.
Der moderige Chor von Moos behangen,
wo einst die Seligen zur Gottheit beteten.
Die Zeit, die mitleidlose Sichel lenkend
hat diese alte Pracht dahingerissen.
Heut lassen Wanderer, dies Los bedenkend,
sich hier nieder um ein altes Wissen:
Wie dieser schwankt und fällt der Mensch; er ist
ein Tempel nur für die gesetzte Frist.
An ein Glühwürmchen
Beseelter Edelstein, du, dessen
Pracht,
machst du auf einer grünen Bank
hier Halt,
schmückt uns mit Gold das
Zobelkleid der Nacht.
Des Wandrers Geist erwacht wenn
du erstrahlst.
Über dir ein Lüftchen harmlos
schwimmt.
Sitzt sicher vor dem wildesten
Orkan;
Im Laub geborgen deine Schönheit
glimmt.
Der Mensch dieses Asyl beneiden
kann.
Bescheiden meidest du das Licht
des Tages,
den Kopf in deine Flügelchen
gelegt.
Hätt er, wie du, des Stolzes
Glanz gemieden,
bereit zu gehen genügsam seinen
Weg,
dann endeten vielleicht die
steten Klagen
verwehter Hoffnung und
zerstörtem Frieden.