1475 - 1564
In Übersetzungen von:
Zum
reinen Ursprung mich zurückzubringen,
Will
mich das Höchste, wonach Alles strebt
Und
das dir stets im heil’gen Busen lebt,
Selbst
aus mir treiben und mit sich durchdringen.
Zu ihm
geh’n meiner kühnen Liebe Schwingen,
Nicht
nach der Schönheit, die nur außen schwebt;
Denn
eine tugendhafte Lieb’ erhebt
Sich
hoffend nur zu unsterblichen Dingen.
Doch,
wollt’ ein Geist von so erhab’nem Preise
Vom
Ursprung sich gemäßen Leib bereiten,
So
ziemte solchem Herrn ein solch Gemach.
Mir
scheint, daß Gott nie herrlicher sich weise;
Denn
in Dir sieht Natur man mit sich streiten;
An
Schönheit steht der Leib dem Geist kaum nach.“
Hat
erst die Kunst, die gottgebor’ne, reine
Ein
Menschenbild erfaßt, so formt gemach
In niederm
Thon sie den Gedanken nach,
Daß
ihre Erstgeburt dem Aug’ erscheine
Doch
in der zweiten erst, im harten Steine,
Erfüllt
der Hammer das was er versprach;
Verklärt
und neugeboren kennt hernach
Begrenzung
seines Ruhms das Kunstwerk keine.
So kam
ich als Entwurf von mir zur Erde,
Bestimmt,
daß ich durch Euch, o Frau voll Hoheit,
Als
ein vollkomm’nes Werk geboren werde.
Es
braucht die Feile, es ergänzt die Lücken
Eu’r
Mitleid. Doch, verscherzt’ ich das in Roheit,
So
wendete mir alles Heil den Rücken