1807 – 1873 Norwegen
ZaunköniG
Ich war ein Weihnachtsmorgen
ganz allein,
Ich hatt' den Kopf gelehnt am
Kirchenchor,
mein Herz schlug matt und
bleich lag rings die Flur
und Tränen branten auf dem
kalten Stein.
Da, ein engelgleiches Hosianna
fuhr aus der Orgel Tönemeer und
Wind
bestürmten auf dem Kirchenhof
die Linde
der Schnee fiel auf mich wie
das Himmelsmanna.
Und Sterne sah ich über Häuser
blinken
Und hinter Sturmgebraus und
Orgelton
vernahm ich der Gemeinde fromme
Psalmen.
Und Linderung begann in mich zu
sinken.
Ein Frühlingshauch der
Ewigkeiten Palmen,
und betend stand ich still vor Gottes Thron
Sternklare Nacht
Wenn nächtens schweben über stummem Strand
Millionen Kerzen, hell in allen Ecken
beleuchten eines Doms Gewölbedecken,
die Stirn umwallt ein himmlisches Gewand,
bring diese Erdenhektik kurz zum Stand.
Was Denken ahnt, das weiß und schaut dein Glaube
und wieder schwebt hernieder Noahs Taube
mit frischem Oelzweig aus des Friedens Land.
Die Energie soll in der Sonne gären,
sich stolz erheben und den Zauber zeigen,
doch wieder löschen, wenn er aufgeflammt.
Mein Leben, das aus Ewigkeiten stammt,
soll vom Altar geläutert aufwärts steigen,
als heilger Opferrauch zur Himmelssphäre.