Francis Anne (Fanny) Kemble
1809 – 1893 Großbritannien
In Übertragungen von
ZaunköniG
Bist du schon müde deinen Weg zu gehen,
der du doch erst den halben Weg gegangen?
Steh auf und nimm dein Bündel; Sieh den langen
Weg sich weit vor deinen Füßen dehnen.
Wenn du schon matt bist,
sag doch, woran lag es;
Du gingst die erste Hälfte froh im Reigen
mit Liebe, Jugend, Hoffnung unter
Zweigen
in Frühlingsluft des anbrechenden Tages?
Sieh dort: dem Himmel
schwindet seine Kraft
und keine Blume mehr, die sich verschwendet.
Wohin, wenn erst die Engel dich verlassen
auf dieser öden dunklen Wanderschaft?
Was rätst du mir nun, Freund, ein Herz zu fassen,
führt doch der Weg mit jedem Schritt zum Ende.
Die Wälder
Schirmt ihr mich mit dem nieermüdnen Arm -
Ihr Wächterriesen dieser Einsamkeit! -
vorm Menschenblick, vorm lärmenden Geschrei,
vor jener wilden rauhen Welt Alarm.
Von mächtgen Ästen sei mein Blick verstellt.
Schließt mich nur ein für alle Zeit, oh kann
ich nur im Geist des Waldes sein, im Bann,
der mich im dunklen Grün verborgen hält.
Die Luft ist voller Stimmen rings umher,
gefügt zu Hymnen: von säuselnden Winden,
von Quellen, Blattwerk hebt zu Rauschen an,
vom Arbeitslied der Bienen, honigschwer,
wie man's aus goldnen Tressen hört der Linden
und aus dem Purpurbett des Thymian.