In Übersetzungen von
Jakob war sieben Jaht als Hirt
verdungen
Bei Laban, Rahels Vater; doch
sein Dienen
Galt nicht dem Vater, sollt’
ihm bloß verdienen
Die schöne Bäurin, der er
nachgerungen.
Das Zögern mancher Tage ward
bezwungen
Durch Hoffnung eines Tags; da
der erschienen,
Brach schlau den Bund der
Vater zwischen ihnen,
Für Rahel ward ihm Lea
aufgedrungen.
Der traur’ge Hirt sah was ihm
widerfahre,
Wie List ihm seine Hirtin
nicht gewähre,
Als ob sie immer unverdient
noch bliebe;
Begann zu dienen andre sieben
Jahre,
Und sprach: ich diente mehr,
wenn nur nicht wäre
So kurz das Leben für so große
Liebe.
Wahrheit, Vernunft, Lieb und
Verdienst gereichen
jedem Gemüth zur Ruh und
muthigem Streben;
jedoch Glück, Zufall, Zeit,
Geschick erheben
sich herrschend in der Welt
verwirrten Reichen.
Viel tausend Fälle kann der
Sinn vergleichen,
und weiß nicht, welchen Grund
dafür zu geben;
doch weiß er, daß, was über
Tod und Leben,
der menschliche Verstand nicht
kann erreichen.
Gelehrte können hohe Schlüsse
machen,
doch mehr bewährt sich die
Erfahrung feste;
drum ist es beßer, wenn man
viel gesehen.
Geschehne gibts und nicht
geglaubte Sachen,
und gibt geglaubte: welche
nicht geschehen:
an Christus glauben aber ist
das Beste.