1554 – 1585
In Übersetzungen von:
Johann Gottlob Regis
O Kuß, du Spender rötlicher
Juwelen,
Wie, oder neuer
Paradiesesfrüchte?
Der du mit Süßigkeit
durchströmst die Seelen,
Den stummen Mund lehrst edlere
Gedichte;
O Kuß, in des Naturbanns
Zauberdichte
Mit Geistern Geister selber
sich vermählen;
wie gern ließ ich dich schaun
im hellsten Lichte,
Könnt ich auch nur ein Teil
von dir erzählen!
Die sie verbeuts; errötend
spricht ihr Mund,
Sie bau ihr Lob auf
ehrenwertem Grund;
Doch mein Herz brennt, ich
kann das Wort nicht missen.
drum, liebes Leben, wenn ich
still sein soll,
Und doch nicht ruhn kann vor
Entzücken toll,
Mußt du, mich stillend, immer
immer küssen.