In Übersetzungen von:
Ihr schöne Wasserbäch, ihr
Ufer an den Flüssen,
da sich der Himmels Lufft
erzeigt so schön und klar
Als irgendt, und erschöpfft an
euch die Gaben gar,
Die ander Örter sonst fast
sparsamlich genießen,
Wann sich diß mein Sonett so
zierlich könnte schließen,
Als es von Herzen geht, es
würden offenbar
Durch meinen schöne Vers all
eurer Gaben schar,
Man sollte weit und breit von
euch zureden wissen,
Nun aber meine rein’ und
ungelernte Sinnen
Den Hügel eurer Ehr nicht
überstehen können,
Erliegen sie, weil ihr so hoch
gestiegen seit,
Ich achte mich nicht Wert mit
eurem Lob zu scherzen,
Doch hab ich hier viel Freud
emfangen in dem Herten;
Mit dieser bin ich euch zu
ehren ganz bereit.
So oft
ich euern glantz, ihr hellen augen, schaue,
bin ich in großer lust
vertiefft so hoch und weit,
daß ich mich freuen mus auch
in der härtsten zeit
und äusersten gelück’, indem
ich auf euch baue.
Hergegen schätz’ ich mich für
die betrübtste Fraue,
wan ihr nicht wie zufor
geneigt und freundlich seid.
Ich bin mir selber gramm, mein
Leben ist mier leid,
dieweil ich euch nicht hab,
auf die ich einig traue.
Ihr irrdisches gestirn, ihr
sterblichen planeten,
ihr meine sonn’ und mond, ihr,
die ihr mich könt tödten;
ohn euch ist alle lust nichts
als ein bloßes bild.
Was wundert ihr euch dan, daß
ich zu euch mus eilen,
mein bester trost? Es fleucht
ein ieder vor den pfeilen
des todes, wider welch’ ihr
seid mein starker schild.