Dante Alighieri
1265 – 1336
In Übersetzungen von
Friedrich Notter
15.
So
viel der Huld und Reinheit Züge leben
In
meiner Herrin tugendlichem Grüßen,
Daß
bebend sich die Lippen Aller schließen,
Und
Keiner wagt den Blick zu ihr zu heben.
Von
liebevoller Demuth Kleid umgeben
Geht
sie hinweg, hört sie sich wo gepriesen;
Es
ist als ob die Himmel sie entließen,
Ein
Wunder durch die Erde hinzuschweben.
Erfassen,
welche Wonne sich vermähle
Dem
Herzen aus dem Aug’, das auf sie blickt,
Kann
Keiner, der Dies selbst nicht hat empfunden.
Und
ihrem Antlitz, scheint es, werd’ entbunden
Ein
zarter Geist, den Liebe ausgeschickt,
Und
der im Gehen: „Schmachte!“ sagt zur Seele.