Francesco Petrarca

1304 – 1374           Italien

 

In Übersetzungen von

Daniel Caspar von Lohenstein

 

 

Hier mißt mein langsam Fuß die stille Wüsteney /
Darinnen ich mich nur mir den Gedancken schlage /
Ich / der die Augen ich mir nur zu Wächtern trage /
Zu schaun' / ob neben mir ein Mutter-Mensch noch sey.


Denn auser Einsamkeit fällt mir kein Schirm sonst bey /
Daß man mir nicht schaun an / was mein Gemüthe plage /
In dem ich weiß / daß diß mein Trauren iedem sage:
Mein Hertze springe fast von Liebes-Glut entzwey.

 

Ich glaub' auch: daß ob's zwar niemanden kundbar ist /
Ihr dennoch Flüß' und Püsch' / und Klippen alles wißt;
Was für Beschaffenheit es mit mir Armen habe.


Allein ich finde doch kein so gar wüstes Feld /
Daß sich nicht neben mich der kleine Liebes-Knabe
Befindet / und mit mir Gespräch und Reden hält.