Giosue Carducci

1835 - 1907

 

In Übersetzungen von:

Hermann Grimm

 

 

 

Dich lieb ich, frommer Ochse, den so milde

Gewaltge Kraft umhaucht. Wie friedensreich,

Erhaben, ruhig einem Denkmal gleich,

Siehst du den Acker an und die Gefilde.

 

Wie du, dem schweren Joche gern dich beugend,

Im Dienst des Menschen ernst gehorsam gehst!

Der stachelt dich und stößt: du aber drehst

Das Haupt, blickst ihn geduldig an und schweigend.

 

Aus deinen dunklen Nüstern strömt beflügelt

Wie Dampf ein Geist, dein muhendes Gebrüll

Dringt als ein Hymnus zu den reinen Lüften.

 

In deinem klaren Auge aber spiegelt

Das grüne Land sich, in ihm ruhen still

der Himmel schweigend und die weiten Triften.