Francesco Petrarca

1304 – 1374           Italien

 

In Übersetzungen von

Stefan George

 

 

 

Es hob mich der Gedanke in ihre Kreise

Zu ihr nach der hier vergeblich geht mein Streben

Dort sah ich sie im dritten Himmel schweben...

Schön war sie wie nie doch in minder stolzer Weise.

 

Sie fasste mich bei der Hand und sagte leise:

„So michs nicht trügt werden hier vereint wir noch leben...

Ich bins die so große Kämpfe dir gegeben

Und die vor Abend beendete ihre Reise.

 

Mein Glück begreift kein menschlicher Verstand:

Dich allein erwart ich und meine schöne Hülle

Die da unten blieb – der Anfang deiner Liebe“

 

Ach warum schwieg sie und entzog sie ihre Hand?

Bei solcher liebreicher und keuscher Worte Fülle

War mir als ob ich in dem Himmel bliebe.