Friedrich II. von Preußen

1712 – 1786

 

 

In Übersetzungen

(aus dem französischen)

von: Theodor Fontane

 

 

 

aus dem Brief an Frau von Wreech  vom 20. Februar 1732

 

Als mein Gesandter soll mein Bild dich grüßen,
Und des Gesandten Dolmetsch sei dies Lied,
Was ich zu sagen dir bisher vermied,
Ich sag es nun: Ich liege dir zu Füßen.

Ich trage Fesseln, aber jene süßen,
Von denen nie ein Herz freiwillig schied –
Mit jedem Ringe, jedem neuen Glied
Wächst nur die Lust, zu tragen und zu büßen.

Doch halt, o Lied, verrate nicht zuviel,
Verberge lieber hinter heitrem Spiel
Den Schmerz des Abschieds und des Herzens Wunde,

Verberge deiner Wünsche liebstes Ziel,
Verschweige, daß nur eine dir gefiel,
Um die du sterben möchtest jede Stunde.