1484 – 1558
In Übersetzungen von
Louis von Arentsschild
Die Sonn ist groß, der Vögel
Lied erklungen,
Der Wind entschlief auf
abendkühlen Schwingen;
Der Wasserfall, des Töne leis
verklingen,
Hat in der Brust die Schmerzen
wachgesungen;
O eitle Welt voll leerer
Wandelungen!
Kannst du ein Herz je mit
Vertraun durchdringen?
Das Heute wird ein Morgen
schnell verschlingen,
Verloren ist, was kaum noch
war errungen!
Hier sah ich Schatten nicht
und duftige Blüten,
Den grünen Strand die klaren
Wellen schlagen,
Gesang der Vögel hört ich, sah
ihr Brüten.
Jetzt stumm und tot die Welt!
ich auch muß tragen
Ein andres Kleid, des Farben
all verglühten:
Für sie wird bald, für mich
kein Frühling tagen.