1805 – 1887 Rumänien
Original
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Nachdichtung von ZaunköniG |
SONET
XXI
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Sonett XXI Mein Leben hat sich just
in dieser Stund’ entzweit; Mit reinem Wein wurd mir
mein Schicksal eingeschenkt. Ich seh’ mein Friedensreich,
so wie in andrer Zeit, Wie man dem Vater, und der Kindheit Glück gedenkt. Doch füllt ein Brennen mich mit heißer Bitterkeit, und steil mein Blut mein Fühlen schneller abwärts
drängt. Wer weiß es nicht; wer fühlt denn nicht den glüh’nden
Scheit an welchem Leib und Seele ständig Feuer fängt. Verstand und Sprache: Hier allein gewinnt mein Blut Vielleicht die Heilung. Siehst, erkennst du dich in
Spiegeln, nachdem vom Feuer nur noch kalte Asche kündet? Die Tränen tränken letzte Glut in ihrer Flut. Mein Wunsch ruht still verborgen hinter sieben Siegeln, der einst vielleicht... vielleicht dort seinen Frieden findet. |
Sonette